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Montag, 27. Juli 2015

Die bayerische Frage


Ein breiter Riss durchtrennt unser Land.
Nein, dieses Mal ist es nicht der Rhein, die Elbe, die Donau oder gar Oder-Neisse.
Sondern knallhartes, politisches Thema:

Können, ja, D Ü R F E N wir den Bayern Asyl geben?
Die einen sagen so, die anderen sagen so.
Oder konkreter: „Nein, das Boot ist voll!“, rufen die einen während es von gegenüber tönt:“Wir haben genügend Platz in den Rettungsbooten und außerdem wird es richtig heimelig, wenn alle zusammenrücken!“

Doch schauen wir uns das Thema nüchtern und ohne Vorurteile an. Die bayerischen Menschen leiden. Der Seehottel-Virus geht um! Mittlerweile hat der Söder-Pilz fast jeden vierten Fuß befallen.Der Hermann-Erreger bedroht das Gedärm. Das Aigner-Bakterium ballt sich zusammen. Bausback-Mikroben befallen alles, was nicht weiß- und blaufest ist.
Obendrein werden bayerische Grenzen von einer austrialen Stronach-Invasion bedroht.

Können wir unsere Augen vor so hartem Leid verschließen?
Wir sagen Nein. Nein. Und zum dritten Mal:
Äh, ja, vielleicht doch!

Um wirklich die Stimmung in diesem, unserem Lande zu erkunden, hat sich Reporter Hanns M. Glygg mit Mikrofon und Notizblock in seine Trekkingsandalen gestellt und Meinungen mit Antworten gesammelt.
Was braut sich zusammen? Wer fürchtet sich vor Lederhosen? Wer hat Angst vor Haferlschuhen? Passen Zwiebeltürme und Holz vor der Hütte nach Friesland?

Lassen wir sie also an dieser Stelle direkt aus Glyggs Notizbuch zu Wort kommen, die großen und die kleinen Männer, die dicken und die dünnen Frauen, die Normbürger und die Kümmerer.









Durchaus gepalten ist die Haltung der Friesen zur unkontrollierten Einwanderung durch Bayern. Während ein Husumer Friseur abwinkte, eine Schleswiger Marktfrau mit „Bayern? Hier? Niemals!“ antwortete und ein Biergartenbetreiber in Malente sofort soziales Freibier für alle anbot, hörte man von führenden Politikern ganz andere Töne: „Wir haben doch keinen Platz für alle!“ sprach der Sylter Bürgermeister und eine Emdener Lokalgröße ließ sich gar zu einer Drohung hinreißen. „Bei uns ist PfauWehe, die bayerischen Motoren haben hier nichts zu suchen. Und wenn sie kommen, jagen wir sie mit Chromleisten aus dem Land!“

Einhellig herrschte die Überzeugung vor, man müsse sich nicht fürchten. Schließlich steht nichts im Blickfeld. Folglich sind Bayern sind rechtzeitig zu erkennen, um entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

„Hochdeutsch muß Hochdeutsch bleiben“, so erklärte in Hannover der Landesbeauftragte für Rassen- und Artenschutz der SPAPD (Sozio-Pathologische Arbeiter-Partei Deutschlands) „Bayerische Kultur verträgt sich überhaupt nicht mit der Unseren!“ Ins gleiche Horn tröteten die AFN (Alternaive für Niedersachsen) durch ihrem Vorsprecher Benno Lückenhaft. „Haflinger vertragen sich nicht mit niedergesächsischem Vollblut! Außerdem haben die schon Asül. So heißt der Clown, oder?“
„Wir haben 1989 die Massenflucht der Sachsen und Vorpommern überstanden, da machen ein paar Bajuwaren zusätzlich mehr oder weniger nun weder Kohl noch Pinkel fett.“ Diese klare Stellungnahme eines Cloppenburger Sternekochs steht dagegen für viele andere, aufgeschlossene Menschen im Land.

Volkes Stimme sprach in Köln:
„So lange wir nicht Düsseldorfer aufnehmen müssen, bleibt alles gut!
„Aber die müssen Kösch trinken! Ihre Weißbierklosterplörre sollen sie zu Hause lassen.“
„Im Schatten des Domes ist für jeden Platz!“
„Am Melaten han die äwwer nix zom söke.“
„M´r sinn all Kölle. Fäddisch!“

Sehr gespalten dagegen wieder die Reaktion auf mögliche Flüchtlingsströme und -Lager im hessischen Bankfurt. Möglicherweise deshalb, weil die dortigen Eingeborenen in der Vergangenheit bereits öfters unter byerischen Touristenströmen leiden durften.
So hörte man von einem Ebbelweineckkneipenbesitzer die deutliche Aussage: „Bayern? Alles Verbrecher. Klauen dauernd Aschenbecher!“ Ein Ethno-Epimediologe der Goethe-Universität erinnerte gar an die Geschichte der Entstehung Bayerns und warnte vor Krankheiten und Pandemien.
Eine weitere offene Warnung drang aus dem Halse eines Polit-Archäologen, ebenfalls von der Goethe-Universität: „Wir haben bereits aus dem Osten ungehindert flüchten lassen. Was war die Strafe? Schauen Sie auf Präsidenten- und den Kanzler-Sessel! Selbst die Oppositionsführerbänke wurden mittlerweile von Ostlern okkupiert!“

Große Chancen dagegen versprach sich der Besatzer eines Bankhauses: „Bayerische Völkerwanderung ist das Eine. Die spätere Rückeroberung des Lebensraums jenseits des Weißwurst-Äquators das Andere. Und dann kolonisieren wir. Das hat in Thüringen und Brandenburg bestens funktioniert.!
Ebenso begeistert reagierte Hessens derzeitiger Prinzregent, Volker I.: „Heute gehört uns der Main. Aber bereits morgen können wir an der Pegnitz stehen und in drei Tagen erobern wir das Isar-Land!“
(Einschub der Redaktion: Das wird politische verwicklungen mit den Franken geben)

So weit bisherige Stimmen zur bayerischen Flüchtlingsfrage. Hanns M. Glygg jedoch ist weiter für unsere Leser unterwegs und läßt sich von Bürgern der Republik ein Kottelett ans Ohr sabbeln. Seien Sie gespannt!

Kurz vor Redaktionsschluß übermittelte uns Glygg brandheiß und eilig aus Stuttgart die Auffassung einer dort niedergelassenen Diplom-Veganerin: „Bayern? Leberkäse! Haxen! Diese Fleischfresser sollen dort bleiben, wo die Hendln wachsen!“
Aber nun mal ehrlich: An allem Leid der Welt sind sowieso die Veganer schuld. Ohne die – wären wir noch heute im Paradies. Und bräuchten uns nicht über Flüchtlinge und Bayern die Köpfe einschlagen. (Hier verweist die Redaktion eindringlichst auf 1.Moses 3 ´Genesis`)


(C) Thomas Mentzel

2 Kommentare:

  1. So sans halt, die Bajuwaren. Am liabsten hättens ihren Kini wiader.

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  2. *grins*
    Die ersten von denen wollten Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen als Transitstrecke nutzen und nach Holland einreisen. Da haben die Holländer aber ganz schnell ihre Grenze dicht gemacht. Weil: Wenn König, - dann Willem! Auf keinen Fall Ludwig!

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